Dieter Hassler
Geh' zurück in eine Zeit....
Indizienbeweise
für ein Leben nach dem Tod
und die Wiedergeburt
Band 2a: Rückführungen in „frühere Leben“ und deren Nachprüfung
[Shaker Media, Aachen 2015, 504 S., € 25,90–/SFr 32,38]
Reinkarnation - eine Tatsache?
Eine Rezension von Manfred Reichelt
Es gibt sie, sogenannte „Erinnerungen an frühere Erdenleben“. Außerhalb der Fachkreise wurden sie hauptsächlich bekannt durch die Veröffentlichungen des Professors der Psychologie Ian Stevenson. Er lehrte und forschte an der University of Virginia und gilt als Vater der Reinkarnationsforschung.
Religiös und philosophisch war Reinkarnation – die Lehre, dass des Menschen Seele sich immer wieder auf der Erde verkörpert - schon immer ein Thema. Neu ist, dass die Wissenschaft sie nun anscheinend verifizieren kann. Weltanschaulich würde das eine „kopernikanische Wende“ bedeuten. Denn mit ihrer Verifizierung würde der Beweis erbracht für das Überleben des physischen Todes und des Primats von Geist/Seele.
Womit haben wir es zu tun? - Es sind vorwiegend Kinder im Alter zwischen 3 und 7 Jahren, die ihre Eltern mit der erstaunlichen Mitteilung überraschen, eigentlich würden sie gar nicht zu der Familie gehören, in die sie hineingeboren wurden. Sie identifizieren sich mit einer Person und dem Lebenszusammenhang, in dem diese Person in einem kurz vorhergehenden Dasein existiert haben soll. Gingen Wissenschaftler den gemachten Angaben nach, so konnten diese oft in einem verblüffendem Maße bestätigt werden.
Für die Reinkarnationshypothese kommen allerdings nur die Fälle in Betracht, bei denen sich natürliches Wissen, eine unbewusste Aneignung, Kryptomnesie, Betrug, außersinnliche Wahrnehmung, Telepathie und Besessenheit ausschließen lassen.
Neben diesen Spontanerinnerungen gibt es aber auch solche, die in der psychologischen Praxis auftauchen. Bei Klienten mit hartnäckigen Störungen sucht man der Ursache häufig durch eine Altersregression auf die Spur zu kommen. Bei der Frage, wann das Leiden das erste Mal auftrat, geschieht es immer wieder einmal, dass der so Gefragte anfängt ein Ereignis zu schildern, in dem er sich selbst in einer anderen Zeit und Kultur sieht. Weiteres Nachfragen bringt nicht selten erstaunliche Details zur Sprache, die er auf natürlichem Wege unmöglich wissen konnte. Das Ergebnis einer solchen Rückführung ist, dass die Symptome ausbleiben, wenn man auf das verursachende Erleben in der Vergangenheit gestoßen ist. Diese Tatsache allein muss zu denken geben. Kann eine falsche Erinnerung Ursache einer Heilung sein? Das ist wohl kaum denkbar.
Nachdem sich Dieter Hassler in Bd. 1 den Spontanerinnerungen zuwandte, widmet er sich in Bd. 2a und b Erinnerungen, die unter Hypnose oder hypnoseähnlichen Bedingungen hervorgerufen wurden. Wieder geht er der Frage nach, lassen sich diese vermeintlichen Erinnerungen an der Realität verifizieren und liefern sie damit einen Indizienbeleg für die Reinkarnationshypothese? Aus der Fülle des publizierten Materials fallen bereits alle die Fälle weg, die keine genauen Orts-, Zeit- und Namensangaben liefern oder sich anderweitig zu einer Verifizierung nicht eignen. Neben den bereits bekannten Kriterien, wie sie bei den Spontanerinnerungen angewandt werden, müssen hier als zusätzliche Möglichkeiten Suggestivfragen, Déjà-vus und Symboldramen in Betracht gezogen werden. Trotzdem kann Hassler im vorliegenden Band allein zwanzig Fälle vorweisen, die nur durch Reinkarnation eine befriedigende Erklärung finden.
Sorgfältig und mit hohem Sachverstand wurde das vorliegende Material – 177 Bücher – ausgewertet. Dabei kam dem Autor sicher zustatten, dass er selbst allen übersinnlichen Phänomenen skeptisch bis ablehnend gegenüberstand. Geschult in technischem Denken, lässt er nur Fakten gelten.
Der Aufbau des Buches ist so gestaltet, dass durch Hervorhebungen der verschiedensten Art, durch fortlaufende Untergliederungen der Kapitel und Numerierungen der weiter Forschende und Leser einzelne Textpassagen unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachten kann.
Obwohl sich das Werk an die wissenschaftliche Community wendet und Hassler der Verdienst zukommt, als Erster psychotherapeutische Rückführungsprotokolle unter dem Fokus der Verankerung in der physischen Realität untersucht zu haben, bietet es keine Hürden für den Laien, noch ist es trocken und langweilig geschrieben. Im Gegenteil, der Leser wird in das persönliche Forschen mit hineingenommen, so dass sich die Texte spannend wie ein Krimi lesen. Damit ist das Buch nicht nur für den Wissenschaftler wertvoll, sondern für jedermann, der sich nach dem Woher und Wohin des Menschen oder für psychologische Fragen interessiert. Mich jedenfalls hat es von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt.
Fragt man nun nach dem Resumee aller bisherigen Reinkarnationsforschung, so kommt man nicht umhin zu antworten, dass sie uns neue Gewissheiten brachte, deren allgemeine Anerkennung aber auf Grund des noch herrschenden materialistischen Weltbildes und des naturwissenschaftlichen Paradigmas auf sich warten lassen wird.
Dieter Hassler
Indizienbeweise für ein Leben nach dem Tod und
die Wiedergeburt
Band 3: Nah-Tod-Erfahrungen, mediale Kommunikation
mit Verstorbenen, Träume, Flahbacks, Déjà-vus, Spuk,
Erscheinungen, Instrumentelle Transkommunikation
[Shaker Media, Aachen 2020, 570 S., € 28,90/36,20]
Nah-Tod-Erfahrungen und mehr...
Eine Rezension von Manfred Reichelt
Nachdem die „Mauer des Schweigens“ einmal durchbrochen war, indem Ärzte für ein allgemeines Publikum die Erlebnisse reanimierter Menschen aufbereiteten – allen voran Dr. Raymond Moody – reißt der Strom an Schilderungen über Erfahrungen im Nahtodzustand nicht ab. Dabei hatte es seitens der Klienten einiges an Vertrauen bedurft, denn leicht konnten die Erlebnisse als „Spinnerei“, wenn nicht Schlimmeres, abgetan werden, in einer Welt, wo nur das Mess- und Wägbare als real gilt.
Zeit also, die Schilderungen einer Sichtung zu unterziehen, sie auf „Herz und Nieren“ zu prüfen, ob sie denn tatsächlich brauchbar sind, um ein „Leben nach dem Tod“ zu beweisen. Oder gar die Wiedergeburt in einer Anzahl von Erdenleben. Denn auch darauf gibt es in den Nahtodberichten immer wieder Hinweise.
Was lag also näher, als auch andere Erfahrungen mit Verstorbenen, seien sie nun ungesucht oder bewusst herbeigeführt, in die Untersuchungen mit einzubeziehen?
Aus der Fülle des faszinierenden Materials wurden 87 Fälle ausgesucht und ausführlich dargestellt.
In gewohnt sachlicher, ja akribischer Manier, zerlegt Hassler die Berichte in einzelne Elemente, kategorisiert sie und schafft Verbindungen, die Gemeinsamkeiten aufzeigen. Mit der Lektüre steigt die Wahrscheinlichkeit, ja Gewissheit, dass wir es tatsächlich mit einer jenseitigen Welt zu tun haben. Die Faktenlage, so man sie denn anerkennen will, lässt keinen anderen Schluss zu.
Auch dieser Band, einer mehrbändigen Reihe, soll wissenschaftlichen Ansprüchen genügen. Das sollte aber keinesfalls Menschen, die hauptsächlich Erlebniswiedergabe wünschen, abhalten zu diesem Buch zu greifen. Sie kommen voll auf ihre Kosten.
Alles in allem, wieder ein gelungenes Werk! Standardliteratur für Nahtoderfahrungen und verwandte Erlebnisse. Glückwunsch, Herr Hassler!